Der Windpark Oldendorf entsteht
Nach und nach folgen auf dieser Seite Eindrücke vom Baufortschritt der beiden Windenergieanlagen des Windparks Oldendorf in Schleswig-Holstein. Scrollen Sie gerne zu den nächsten Beiträgen nach unten. Gucken Sie immer mal wieder rein - wir veröffentlichen laufend neue Beiträge.
Fertig! Im Dezember 2020 gingen die beiden Windenergieanlagen ans Netz und der 69. Prokon Windpark produziert seitdem echten Ökostrom. Damit wird der "Stromsee" wieder ein bisschen grüner.
Mai 2020: Wo ein Wille ist,
ist manchmal erst einmal ein Weg nötig. Bei dem Bau von Windparks ist eine befestigte Zufahrt wichtig, um den Baufahrzeugen Halt und Platz zu geben, um zu den Stellen zu gelangen, an denen später die Windenergieanlagen stehen sollen. Gerade dann, wenn die großen Bauteile kommen.
Im Windpark Oldendorf bei Itzehoe (Schleswig-Holstein) entstehen zwei Windenergieanlagen der Firma Vestas mit je 4,2 MW Nennleistung. Sie werden in den nächsten Monaten entlang dieser Zuwegung errichtet.
Eine Art "Baustraße" (helle Strecke im Bild) ist notwendig, um die Arbeiten zu ermöglichen.
Bevor es in die Höhe geht,
muss zuerst einmal in die Tiefe gebaut werden. Der Turm der Windenergieanlage muss sicher in der Erde stehen, dafür benötigt er ein solides Fundament - und für ein solides Fundament braucht es erst einmal ein tiefes Loch.
Die beiden Anlagen des Windparks entstehen leicht zeitversetzt. Der Bauplatz der intern als WEA 3 bekannten Windenergieanlage (= WEA) kann daher bereits eine ansehnliche Grube vorweisen, für die WEA 2 Bedarf es noch einige Stunden Bagger-Arbeit.
Video
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube. Sie können sich das Video anzeigen lassen, indem Sie die Cookies für externe Medien zulassen.
Cookie Einstellungen anpassenFür die WEA 3 ist bereits Fortschritt zu erkennen. In der ausgehobenen Grube wurden eine "Polster"- und eine "Sauberkeitsschicht" eingezogen. Sie bilden sozusagen die Grundlage für das später folgende Fundament. Zunächst muss aber der sogenannte Ankerkorb eingesetzt werden. Die ersten Teile dafür sind auf dem Bild zu erkennen.
Viele große Bauwerke
fangen mal (relativ) klein an. In der Mitte des Fundaments einer Windenergieanlage wird der sogenannte "Ankerkorb" platziert. Hier wird er gerade in der Grube - und im strömenden Regen - zusammengesetzt. Ein Arbeitsschritt, bei dem viel Handarbeit gefordert ist. Jeder der knapp drei Meter langen Stangen, die hier im Bild zu sehen sind, wird zum Beispiel mit der Hand eingesetzt und fixiert.
Wer hohe Türme bauen will,
muss lange beim Fundament verweilen. Das gilt auch für den Bau von Windenergieanlagen. Bevor der Beton für das Fundament gegossen werden kann, muss eine sogenannte "Bewehrung" angelegt werden. Die vielen Stahlverstrebungen werden einzeln aufeinander gelegt und miteinander verbunden - alles in Handarbeit. Dieser "Stahlkäfig" stabilisiert später den Beton. Er soll Risse verhindern. Das ist wichtig, um zu vermeiden, dass Wasser eindringt und das Fundament von innen heraus beschädigt.
Erinnert an ein Kunstwerk: Die Bewehrung für das Fundament einer der Anlagen des Windpark Oldendorf
Wenn nicht jede Kleinigkeit sitzt,
steht man anschließend bei den großen Bauteilen vor enormen Problemen. Jede Menge Verantwortung also für alle Beteiligten, die an dem Fundament arbeiten und ihren Teil beitragen. Damit auch wirklich alles stimmt, wird sicherheitshalber nochmal gründlich nachgemessen, bevor das Fundament gegossen wird - wenn das nämlich erst einmal getrocknet ist, lässt sich so leicht nichts mehr verschieben.
Die Werte sind gut, man hat sauber gearbeitet. Jetzt kann das Fundament kommen.
Nach all den Feinheiten
geht es jetzt vor allem darum, große Massen zu bewegen. Endlich kann das Fundament der Windenergieanlagen gegossen werden. Der dafür benötigte Beton wird mit zahlreichen LKW-Fahrmischern angeliefert und in einer genau durchgeplanten Choreografie in das vorbereitete Gerüst gegossen. Das ganze dauert einige Stunden - dann ist es vorbei. Anschließend heißt es erst einmal: Warten und dem Beton beim Trocknen zusehen.
Video
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube. Sie können sich das Video anzeigen lassen, indem Sie die Cookies für externe Medien zulassen.
Cookie Einstellungen anpassenNachtschicht ist nötig,
um die großen Bauteile der Windenergieanlagen anzuliefern. Da die großen Auflieger, mit denen die Rotorblätter, Turmteile, Naben und Gondeln transportiert werden, viel Platz brauchen, fährt der Konvoi nachts auf der leeren Autobahn. Wahrscheinlich einer der spannendsten Momente in der gesamten Bauphase eines Windparks. Nachdem die Teile im Windpark angekommen sind, werden sie möglichst platzsparend gelagert. Dann ist alles bereit, um in wenigen Tagen zusammengesetzt zu werden.
Die riesigen Puzzleteile
der Windenergieanlage liegen nun bereit, um in einem genau einstudierten Ablauf schnell und präzise mittels eines noch größeren Krans an die richtige Position gehoben und verschraubt zu werden. Der Wind, den die Anlagen für eine gute Leistung dringend benötigen, ist zu diesem Zeitpunkt eher hinderlich. Wenn er mehr als 15 m/s weht, muss die Errichtung warten.
Die Vorbereitungen zur Errichtung
des ersten Turmsegmentes wurden gut geplant und alles steht bereit. Das Anemometer zur Messung der Windgeschwindigkeit beruhigt sich aber erst mit Einbruch der Dunkelheit. Um den Zeitplan nicht zu verzögern, wird das erste große Teil mittels zusätzlicher Lichtquellen trotzdem noch am gleichen Tag aufgestellt.
Jedes Teil muss sitzen. Das erste Turmsegment wird auf die Ankerbolzen gesetzt und Stück für Stück verschraubt.
Schon einen Tag später
werden die weiteren Turmsegmente mittels zweier Kräne an der WEA 2 aufeinander gesetzt. Es hat ein bisschen was von „Türmchen bauen“ und ist beeindruckend in welch kurzer Zeit die Turmteile mit größter Präzision aufeinandergesetzt werden. An der roten Markierung hat die Vestas-Windenergieanlage bereits eine Höhe von ca. 40 Metern.
Noch am gleichen Tag
wird die Gondel auf die Turmspitze gehoben. Hierbei kommen die Kräne, je nach Größe der Anlage, an die Grenzen des technisch Machbaren. Es gibt verschiedene Szenarien, ob Maschinenhaus mit Getriebe oder zunächst nur das Maschinenhaus aufgesetzt werden. Bei der WEA 2 wurde die Gondel zunächst ohne den Generator auf den Turm gesetzt. Da im Herbst die Dunkelheit schon früh hereinbricht, waren unsere Kollegen besonders gefordert, dies mit guten Bildern zu dokumentieren.
Das Getriebe und die Nabe folgen
Je nach Typ einer WEA wird die Gondel als Ganzes oder zunächst ohne Generator, wie in unserem Fall, montiert. Der Generator wurde einen Tag später installiert. Für den Betrachter ist der Transport des Generators mit dem Kran sicherlich am Spektakulärsten, dies geschieht jedoch in relativ kurzer Zeit. Mehr Zeit beansprucht die Installation des Generators in luftiger Höhe. Anschließend wird die Nabe angebracht und jetzt sieht das Ganze doch schon nach Windenergieanlage aus. Fast fertig, aber so wird das noch nichts mit der Stromerzeugung....
Zeit, dass sich was dreht
An einem herrlichen Wintermorgen wurden die Montagearbeiten der beiden Windenergieanlagen in Oldendorf abgeschlossen. Mittels einer Drohne konnten wir beeindruckende Bilder von der Installation erstellen. Bei diesem Anlagentyp werden die Rotorblätter einzeln montiert. Mit einer am Kran befestigten speziellen Hebevorrichtung wird jeder Flügel in Position gebracht und an die Nabe angeschlossen. Ein andere Variante ist das sogenannte "Sternziehen". Hier erfolgt die Montage der Rotorblätter am Boden an der Nabe und wird als "Stern" in die Höhe gezogen. Beide Vestas-Anlagen mit jeweils 4,2 MW befinden sich jetzt im technischen Probebetrieb.
Der Windpark Oldendorf steht
Obwohl die starken Windverhältnisse im November für Verzögerungen sorgten, konnten die beiden Windenergieanlagen im Windpark Oldendorf wie geplant Ende des vergangenen Jahres ans Netz angeschlossen werden. Der 69. Prokon Windpark ist ein besonderer Windpark in der 25-jährigen Firmengeschichte. Kein Windpark wurde während der Bauphase so medial von Prokon begleitet. Zudem steht er unter (fast) täglicher Beobachtung, denn aus den Bürofenstern am Prokon Firmensitz in Itzehoe-Edendorf bietet sich ein freier Blick auf den Luftlinie nur ca. zwei Kilometer entfernten Windpark.
Damit endet unser Bautagebuch. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für einen weiteren Mosaikstein der Energiewende.