Die Strompreisentwicklung in Deutschland.

Neben dem Tempolimit gehört die Strompreisentwicklung zu den Lieblingsthemen der Deutschen. Das ist kein Wunder, denn die Höhe des Strompreises betrifft alle, also auch diejenigen, die kein Auto fahren. Zudem sind die Energiepreise in Deutschland tatsächlich höher als die in unseren Nachbarländern. Schon daher lohnt sich ein genauerer Blick auf die Faktoren, die unsere Stromtarife bestimmen, um die Strompreisentwicklung zu verstehen. 

Was bestimmt die Strompreisentwicklung?

Der Strompreis wird von vielen Faktoren bestimmt: Neben der Erzeugung etwa durch unsere Windenergieanlagen sind dies vor allem die Steuern und Umlagen sowie die Kosten für den Ausbau der Stromnetze. Da jeder Faktor eine eigene Dynamik besitzt, ist der Preis deutlichen Schwankungen unterworfen. Daran wird sich in absehbarer Zeit auch nicht viel ändern. Denn es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber, dass wir unser Land klimaneutral machen wollen. 

Wie Steuern und Umlagen die Strompreisentwicklung beeinflussen.

Die Steuern und die Umlagen machen rund die Hälfte des Strompreises aus. Beide Faktoren schwanken und bestimmen den Strompreis deutlich mit. Zum Beispiel lag die Mehrwertsteuer zur Zeit der Corona Krise zeitweilig nur bei 16 %, was den Preis reduzierte. Auch die Stromsteuer ist keine feste Größe, schließlich kann die Bundesregierung mit ihr aktiv Einfluss nehmen. Sie liegt derzeit bei 2,05 ct./kWh. Aktuell beträgt der Anteil der Steuern und Abgaben beim Strompreis 26,8 Prozent.

Die Netzbetreiber und die Strompreisentwicklung.

Strom wird selten da verbraucht, wo er auch produziert wird. Die Netzbetreiber, die für die großen Überlandleitungen verantwortlich sind, und lokale Energieversorger sorgen dafür, dass der Strom auch dahin kommt, wo er konsumiert wird. Der Betrag, den unsere Kundinnen und Kunden dafür zahlen müssen, macht rund ein Viertel des Strompreises aus. Auch bei der Strompreisentwicklung ist ihr Einfluss spürbar. So zeichnet sich derzeit ein deutliches Wachstum der Netzkosten ab, was die fallende EEG-Umlage wieder zunichte macht.

Der steigende Preis für die Netznutzung liegt unter anderem auch am Zuwachs der regenerativen Energieträger wie Wind, Wasser und Sonne. Denn das Netz von Höchstspannungsleitungen muss massiv ausgebaut werden, um z. B. die Windenergie aus dem Norden und dem Osten in andere Regionen zu transportieren. Dieses Netz wird bundesweit von vier Unternehmen betrieben. Bei den regionalen und städtischen Betreibern des Verteilnetzes bis in die Haushalte  gibt es über 850 Anbieter, die jeweils unterschiedliche Kosten aufrufen. Dies trägt nicht nur zur Dynamik der Strompreisentwicklung bei, sondern führt letztlich auch dazu, dass unser Strompreis von Region zu Region unterschiedlich ist.  

Wie stabil ist der Strompreis? Und was heißt das für die Zukunft des Ökostroms?

Die unterschiedlichen Faktoren bei der Entstehung eines einzelnen Tarifs machen deutlich, dass Erzeuger wie Prokon nur einen geringen Einfluss auf den Strompreis haben. Denn die Produktion unseres Stromes macht nur rund ein Viertel des Endpreises aus. Sie verdeutlichen aber auch, dass die Strompreisentwicklung praktisch nicht vorhersehbar ist. Dennoch sollte man nicht davon ausgehen, dass die Strompreisentwicklung auf Dauer nur in eine Richtung geht: Je besser und je schneller das Netz ausgebaut wird, desto preiswerter wird der Strom eines Tages sein. Ihr monatlicher Abschlag ist also eine aktive Investition in die Zukunft. Darüber hinaus kann man davon ausgehen, dass regenerative Energie in absehbarer Zeit sehr viel preiswerter sein wird als etwa fossile Energie, weil die neue CO2-Abgabe nicht auf Ökostrom angewendet wird. Schon jetzt dämpfen die günstiger werdenden Erzeugerpreise für Ökostrom die Strompreisentwicklung insgesamt spürbar.

Wenn Sie sich nicht nur als Stromkunde, sondern noch weiter engagieren möchten: Als Mitglied der Genossenschaft werden Sie vom “Konsumenten” zum “Produzenten” und bestimmen so die Zukunft unserer Energieversorgung selbst aktiv mit. Jeder Anteil, den Sie zeichnen, macht den Windstrom rentabler und ist dadurch ein wirkungsvoller Beitrag für die Stabilität der Strompreisentwicklung in Deutschland.