Stromsee-Prinzip

Das Stromsee-Prinzip ist ein anschauliches Modell, um sich den Strommarkt vor Augen zu führen. Der Kern des Stromsee-Prinzip ist, dass alle Stromproduzenten zusammen eine bestimmte Menge von Strom produzieren und damit einen fiktiven See von Graustrom aus konventioneller und regenerativer Produktion füllen. Alle Verbraucher beziehen ihren Strom aus dem gleichen See. Über die letzten Jahre hat dieser fiktive See seine Farbe deutlich verändert. Denn das EEG sieht vor, dass der grüne, also regenerative Strom bevorzugt in den See eingespeist wird. Je mehr regenerativer Strom produziert wird, desto weniger konventioneller Strom fließt hinein. Das Stromsee-Prinzip kann vor allem den Geldfluss auf dem Strommarkt ganz gut erklären. Denn durch den Bezug von Ökostrom verstärkt man das Angebot von regenerativer Energie, der See wird immer grüner. Wie jeder Vergleich hat auch das Stromsee-Prinzip Schwächen. Denn anders als beim Wasser geht es beim Strom nur um die Übertragung von Spannung. Der See kann also nicht wirklich gefüllt werden, da Einfluss und Ablauf, physikalisch betrachtet, parallel ablaufen. Des Weiteren haben die Verbraucher keinen direkten Zugang zum See, nur die großen Netzbetreiber entnehmen dem See Strom, den sie wiederum über die lokalen Netzbetreiber an die Endverbraucher liefern.