Wie entsteht der Strompreis bei Prokon?

Die Kosten für Energie sind in letzter Zeit kräftig gestiegen. Warum ist das so – und wie kommt der Strompreis bei Prokon eigentlich zustande? Eine Erklärung in sechs Schritten.
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Alle haben registriert, dass die Energie­preise in den letzten Monaten deutlich gestiegen sind. Ursache sind und waren u. a. erschwerte Be­schaffungs­bedingungen infolge des gesunkenen Erdgasangebots. Für Prokon-Kunden, die 100 % Windenergie vom Erzeuger beziehen, stellt sich da zwangsläufig die Frage, warum auch die Prokon-­Preise steigen. Der Wind kommt schließlich nicht aus Russland.

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Es gibt ein allgemeines Stromnetz, da nicht jeder Anbieter seine eigenen Leitungen verlegen und besitzen kann. Folglich fließen alle konven­tionellen und erneuerbaren Energien in ein gemeinsames Stromnetz, aus dem alle Kunden ihren Strom beziehen.

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Die deutsche Energiewirtschaft ist ein komplexes System aus Kraftwerks- und Netzbetreibern sowie Energieversorgern. Damit in diesem System am Ende immer so viel Strom ins Netz eingespeist wird, wie die Abnehmer verbrauchen, gibt es ein ausgeklügeltes System aus kurzfristigem und langfristigem Energieeinkauf sowie der Akti­vierung und Deaktivierung von Erzeugungskapazitäten. Somit besteht der Strompreis am Ende aus einem bunten Mix aus Netzgebühren, Struk­turie­rungs­kosten, gesetzlichen Um­lagen etc. Nur absolute Experten haben hier den Durchblick.

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Auch der Prokon-Strom fließt in das allgemeine Stromnetz und nicht direkt zum Kunden. Er ist Teil des allgemeinen Stromangebots, Produktionsmenge und Abnahmemenge der Kunden sind aber deckungsgleich. So beziehen Prokon- Kunden im rechnerischen Sinne 100 % Windenergie. Aus der Steckdose selbst kommt aber immer der Strom der nächstgelegenen Energieerzeugungs­anlage. Produk­tions- und Abnahmeschwankungen werden im Stromnetz ausgeglichen. Das sind die Strukturierungskosten.

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Für den Strom, den Prokon frei vermarktet, gibt es eine interne Marktbeziehung. Prokon tritt hier sowohl als Verkäufer (Moritz) als auch als Händler (Frank) auf. Die Preis­gestaltung orientiert sich bei dieser Verhandlung einerseits an externen Angeboten und ist andererseits an den Strommarkt gekoppelt. Ein interner „Freundschaftspreis“ würde zwar allen Stromkunden entgegenkommen, jedoch die Einnahmen von Prokon und damit die Dividende der Mitglieder schmälern.

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Die Bereiche Vermarktung (Moritz) und Energiehandel (Frank) arbeiten bestmöglich im Sinne der gesamten Genossenschaft, damit mehr EE-Projekte gebaut und auch gestiegene Materialkosten im Bereich Projektentwicklung und Service/Wartung finanziert werden können. Mögliche Gewinne der Genos­senschaft fließen als Dividende den Prokon-Mitgliedern zu. So unterstützen in der Genossenschaft zusammengeschlossene Bürger mit ihrem Kapital den Ausbau der Erneuerbaren Energien und partizipieren im Gegenzug von den Erlösen.

C Strompreis Gesamt
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