Strom-Erzeuger

In Deutschland kann praktisch jeder zum Stromerzeuger werden, der eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach besitzt. Gemeint sind mit Stromerzeugern aber natürlich die großen überregionalen Unternehmen, die mit fossiler, atomarer oder regenerativer Energie Strom erzeugen. Dazu gehören die Big Four, also RWE, EnBW, Vattenfall und E.ON, zu denen gemeinhin als fünfter auch noch die LEAG aus der ostdeutschen Lausitz hinzugezählt wird. Zusammen erzeugten diese Konzerne 2019 70 Prozent der Energie in Deutschland, die nicht über die EEG-Umlage finanziert wird. Von dem regenerativen Strom in Deutschland erzeugen sie übrigens nur knapp 5 Prozent. Das deutsche Oligopol hat aber erste Risse bekommen, denn sein Marktanteil sinkt beständig. Die Big Four oder Five sind vielfach mit den Stromversorgern vor Ort, vor allem den Stadtwerken und lokalen Energieversorgern verflochten, entweder durch Anteile, die sie an ihnen halten oder durch langfristige Verträge.

Die alternativen Erzeuger, zum Beispiel Besitzer von Windparks, Wasserkraftwerken und  Solarkraftwerken liefern ihren Strom in der Regel an die deutsche Strombörse, wo er von den Stromhändlern aufgekauft und anschließend wieder an die Endkunden verkauft wird. Ökostromanbieter gehen in der Regel anders vor. Sie beziehen Ihren Strom nicht über die Börse, sondern über Direktverträge von den Erzeugern regenerativer Energie.

Eine Ausnahme sind Unternehmen wie zum Beispiel die Energiegenossenschaft Prokon, die ihren Strom selbst herstellen. Den größte Batzen verkauft Prokon im Rahmen des EEG über Direktvermarkter, einen weiteren Teil über die Leipziger Börse. Einen Teil der aus der EEG-Förderung herausgefallenen Stromproduktion verkaufen wir über Dienstleister an unsere Kunden weiter. Damit ist Prokon zugleich Händler und Erzeuger und nimmt damit auf dem Strommarkt eine Sonderrolle ein.