Musikalisch gegen den Klimawandel
Reinhard Horn macht seit 30 Jahren Musik für Kinder. Mit dem „Earth Choir Kids“ setzt er sich für den Schutz der Umwelt ein. Prokon unterstützt ihn dabei.
Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen: Der Klimawandel droht unseren Planeten unumkehrbar zu zerstören. Trotzdem schaffen es die Menschen nicht, die CO2-Emissionen ausreichend zu reduzieren, um die Erderwärmung zu stoppen. „Es herrscht kein Mangel an Wissen, sondern an Umsetzung“, findet Reinhard Horn. Der 67-Jährige ist Kinderliedautor, Komponist – und vierfacher Opa. „Die Zukunft hat damit für mich ein Gesicht bekommen.“ Eins ist für ihn klar: Tatenlos will er nicht bleiben. „Auf die Frage meiner Enkelkinder: ‚Was habt ihr denn damals gemacht‘?, will ich eine Antwort geben können“, so Horn.
Musik rüttelt auf
Es ist eine sehr künstlerische Antwort: Im vergangenen Jahr hat Horn die „Earth Choir Kids“ gegründet und dazu ein Chorbuch entwickelt und eine CD eingespielt. Das Projekt rückt das Thema Klima musikalisch ins Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen. „Musik mit ihren emotionalen, ästhetischen und künstlerischen Qualitäten kann verändern und aufrütteln. Sie erreicht das Herz und kann ein guter Verstärker sein, um sich zu engagieren“, so Horn.
Das Projekt findet in Kooperation mit der Deutschen Chorjugend statt. So erreicht Horn mit seinem Herzensthema etwa 3.500 Kinder- und Jugendchöre. Neben Brot für die Welt und der Kindernothilfe gehört nun auch Prokon zum Netzwerk der Supporter. Die Energiegenossenschaft finanziert ein musikalisches Bildungsprojekt von Horn: „Oft kommen die Themen Umwelt und Klimawandel an Schulen zu kurz. Deshalb haben wir dazu für den Unterricht ein didaktisches Lieder-Konzept entwickelt“, so Horn.
Die Idee: Gemeinsam mit den Lehrenden gehen die Schülerinnen und Schüler auf musikalische Weltreise. Spielerisch werden ihnen die Folgen des Klimawandels nähergebracht.
Neben Stücken, die von Artenvielfalt, Klimaflüchtlingen oder den gefährdeten Ozeanen handeln, sind auch Lieder entstanden, die Horn mit Musikerinnen und Musikern aus unterschiedlichen Regionen der Erde komponiert hat – darunter etwa ein Inuit-Schamane aus Grönland oder Afaaso aus Tuvalu, dem viertkleinsten Staat der Erde. Die Südseeinsel spürt schon heute die Folgen des Klimawandels: Die höchste Erhebung ist dort zwei Meter über dem Meeresspiegel – steigt dieser, versalzen Grundwasser und Böden. Die Bewohner Tuvalus haben einen Antrag auf Exil in Neuseeland und Australien gestellt – aber beide Länder hätten abgelehnt.
„No Planet B“ ist für Horn daher einer der wichtigsten Songs des Projektes. „In den drei Strophen des Songs wird die Klimakrise beschrieben und auch allen Scheinlösungen – wir siedeln mal alle um auf den Mars – eine Absage erteilt: Es gibt keinen Planeten B für uns“, so Horn. Die Premiere der „Earth Choir Kids“ fand im September 2022 statt. Für 2023 sind weitere Events geplant – etwa beim Prokon-Mitgliedertreffen am 2. Juni im Vorfeld der Generalversammlung. Von dem Projekt erhofft sich Initiator Horn vor allem eins: dass viele mitmachen.
Die 18 Songs von Rainhard Horns „Earth Choir Kids“ gibt’s als Chorbuch und auf CD.
www.earth-choir-kids.com