Prokon-Jahresabschluss 2020: Bestes Jahresergebnis seit Genossenschaftsgründung
Nach der Feststellung durch die Generalversammlung am 9. Juni hat die Prokon Regenerative Energien eG nun den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Mit einem Jahresüberschuss von rund 13 Mio. Euro legt das Windenergie-Unternehmen das beste Bilanzergebnis seit Umwandlung in eine Genossenschaft vor 6 Jahren vor. Die Generalversammlung der mit fast 40.000 Mitgliedern größten Energiegenossenschaft Deutschlands beschloss zudem, den Bilanzgewinn von rund 11,7 Mio. Euro als Dividende an die Mitglieder auszuschütten. Damit liegt die Dividendenrendite der Prokon eG bei rund 5 % - bezogen auf den Nominalwert der dividendenberechtigten Geschäftsanteile.
Nach der soliden Entwicklung der Prokon eG in den vergangenen Jahren liegt mit dem Jahr 2020 ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr hinter der Genossenschaft. Dies zeigt der nun veröffentlichte Jahresabschluss 2020, der kürzlich mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk unabhängiger Wirtschaftsprüfer versehen und von der Generalversammlung festgestellt wurde.
Prokon konnte im Jahr 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von rd. 13,0 Mio. Euro erzielen und somit den Vorjahreswert um rund 4,9 Mio. Euro überbieten. „Dieses Ergebnis freut uns – gerade im Hinblick auf die herausfordernder werdende Ertragslage in den nächsten Jahren, unter anderem durch auslaufende EEG-Förderungen für unsere Windparks. Und es spornt uns an, uns in allen Geschäftsbereichen weiter breit aufzustellen und neue Erlöspotenziale zu erschließen,“ so Henning von Stechow, Vorstandsvorsitzender der Prokon eG.
Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 89,9 Millionen Euro liegt der Betrag zwar unter dem Vorjahreswert, entspricht aber in etwa der gesetzten Prognose. Vor allem die Umsätze aus den Bereichen Service und Betrieb von Windenergieanlagen, Energiehandel sowie die sonstigen Umsätze lagen 2020 über Plan. Im Hinblick auf die technische Verfügbarkeit der Windenergieanlagen übertraf der Windparkbetreiber aus Itzehoe den guten Wert aus dem Vorjahr noch einmal leicht (von 97,5 % auf 97,6 %).
In 2020 betrug das Betriebsergebnis 14,3 Mio. EUR. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschäftsfelder der Prokon eG ein weiteres Jahr erfolgreich die benötigten Erlöse erwirtschaftet haben, um die entstehenden Kosten zur Umsetzung zu decken. „Betriebliche Aufwendungen konnten wir in diesem Jahr deutlich reduzieren und haben zu Einsparungen von 5,0 Mio. Euro geführt,“ berichtet Henning von Stechow.
Weitere Verbesserung der Eigenkapitalquote
Als Erbe der Vergangenheit ist die Genossenschaft immer noch mit hohen Verbindlichkeiten belastet. Die Prokon-Anleihe wurde jedoch auch in diesem Jahr pünktlich und vollumfänglich bedient. Hierzu wurden 33,8 Mio. Euro der Anleihesumme getilgt und 11,9 Mio. Euro an Zinsen ausgezahlt. Die zuverlässige Zahlung der Zinsen zeugt von einer soliden und vorausschauenden Liquiditätsplanung, welche auch in diesem Jahr planmäßig eingehalten werden konnte. Dies trägt dazu bei, dass der Zinsaufwand in den nächsten Jahren weiter kontinuierlich sinkt und eine erneute Verbesserung der Eigenkapitalquote erzielt werden konnte. Diese liegt nun bei über 30 % und stärkt die Unabhängigkeit des Unternehmens weiter.
Ähnlich gutes Ergebnis in der Prokon-Gruppe
Das Jahr 2020 war auch für den Prokon-Konzern zum vierten Mal in Folge ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der sogenannte Konzernabschluss umfasst auch die Zahlen aller vollkonsolidierten Gesellschaften aus dem Konzernkreis der Prokon-Gruppe in Deutschland, Finnland und Polen. Mit einem Umsatz in Höhe von 110,3 Mio. Euro hat der Prokon-Konzern den Planwert erreicht, wenngleich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig waren. Die Windenergieanlagen der Prokon erbrachten mit 85,7 Mio. Euro den größten Teil dieses Umsatzes. Das liegt vor allem an einem sowohl in Deutschland als auch in Polen zufriedenstellenden, im Vergleich zum Vorjahr jedoch schwächeren, Windjahr sowie an der anhaltend hohen technischen Verfügbarkeit der Anlagen des Konzerns. Darüber hinaus lag die Eigenkapitalquote im vergangenen Jahr bei 31,3 %. Das entspricht einer Steigerung von rund 6,5 % im Vergleich zum Vorjahreswert und stärkt damit auch konzernweit die Unabhängigkeit Prokons.
Optimistischer Ausblick
Auch wenn die von der Politik versprochenen Ausbauziele weiterhin noch auf freundlichere Regelungen und Rahmenbedingungen warten, ist Deutschlands größte Energiegenossenschaft zuversichtlich, auch in den nächsten Jahren einen sicht- und messbaren Beitrag für mehr Klimaschutz und weniger CO2-Emissionen leisten zu können. Im Geschäftsfeld Projektierung von Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen gibt es eine volle Planungs-Pipeline, neu hinzu soll die Entwicklung von Bio-Mmethangas-Erzeugungsanlagen zur Verarbeitung von Gülle kommen. Der Geschäftsbereich Service und Betrieb weitet mit der Übernahme der Technik-Service-Unternehmen StiegeWind und SH Wind seine Dienstleistungen auch für externe Windparkbetreiber aus und hat für 2021 volle Auftragsbücher. Mit der Vermarktung von Energie an Endverbraucher hat Prokon zum Jahresbeginn mit der Belieferung von „100 % Windstrom – direkt vom Erzeuger“ begonnen. Im Gegensatz zu anderen Ökostromern leistet Prokon die Versorgung mit Strom aus eigenen nicht mehr geförderten Windparks. Im Lauf des Jahres soll ein klimaneutrales Ökogas-Produkt als Ergänzung hinzukommen.
Prokon ist also weiterhin auf einem guten Weg. „Für das Gesamtjahr 2021 streben wir einen Umsatz von 80 bis 90 Mio. Euro sowie ein positives Ergebnis vor Steuern im einstelligen Millionenbereich an,“ so Prokon-Vorstand Hennig von Stechow.