24. Juli 2020

24. Juli: Prokon feiert 5 Jahre als Genossenschaft

Heute vor fünf Jahren, wurde aus dem Windpark-Pionier Prokon offiziell eine Genossenschaft. An diesem Tag wurde die Prokon Regenerative Energien eG in das Genossenschaftsregister eingetragen und die bis dahin bestehende Gesellschaft mit beschränkter Haftung war Geschichte. Mit diesem Schritt begann der für Prokon notwendige und im Nachhinein erfolgreiche Neustart nach einer aufregenden und aufreibenden Krisenphase.

Vorausgegangen war ein wahrer Wirtschaftskrimi: Noch bis kurz vor der Genossenschaftsgründung hatte man als Folge einer Insolvenzanmeldung lange Zeit im Mittelpunkt medialer Aufmerksamkeit gestanden. Am 2. Juli 2015 sollte dann auf der Gläubigerversammlung in den Hamburger Messehallen von 2.100 anwesenden Stimmberechtigten eine wegweisende Entscheidung zur Zukunft des Unternehmens gefällt werden. In allen Abstimmungen votierten die Teilnehmer mehrheitlich für die Umwandlung in eine Genossenschaft und gegen das Übernahmeangebot eines großen Energiekonzerns. Die ehemaligen Genussrechtsinhaber setzten mit ihrem Abstimmungsergebnis ein klares Zeichen für die Energiewende in Bürgerhand: Sie gründeten die von der Mitgliederzahl her größte Energiegenossenschaft Deutschlands.

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Ein klares Signal für die echte Energiewende

Ein so mutiges und klares Signal hatte sicherlich auch etwas mit dem Zeitgeist zu tun. Das Jahr 2015 war geprägt von weiteren großen Entscheidungen: Kurz zuvor, im Juni 2015, beschlossen zum Beispiel die G7-Staaten im Rahmen ihres Gipfels auf Schloss Elmau, die weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2050 um 70 Prozent zu reduzieren. Nur wenig später unterzeichneten zum ersten Mal 196 Staaten auf der UN-Klimakonferenz in Paris Anfang Dezember 2015 einen völkerrechtlich bindenden Vertrag zum Schutze des Klimas. Das Pariser Klima-Abkommen stellt damit eine globale und deutliche Anerkennung der von Menschen verursachten Klimaerwärmung dar und legte damit den Grundstein für eine Energiewende weg von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Energien. Genau wie diese klaren Bekenntnisse zu echtem Einsatz für den Klimaschutz, war auch die Entscheidung für den Erhalt der Prokon-Windenergieanlagen in Bürgerhand ein Zeichen. Zehntausenden Bürgern war es wichtig, dafür zu sorgen, dass Prokons außergewöhnlicher Beitrag für die Energiewende seit 1995 erhalten blieb und der Einsatz fortgeführt werden konnte.

Die neugegründete Prokon eG bewies über die folgenden fünf Jahre, dass es angesichts der Entwicklungen in der Klimapolitik die richtige Entscheidung gewesen war, das Unternehmen in Bürgerhand zu halten. Nach einer etwas holprigen Wiederanlauf-Phase im ersten vollen Wirkungsjahr des restrukturierten Unternehmens konnte man früh Erfolge verbuchen. Gestärkt durch das anhaltende Vertrauen der Mitglieder, konnte im Geschäftsjahr 2017 erstmals ein Überschuss im einstelligen Millionenbereich ausgewiesen werden. Die bis dahin ergriffenen Maßnahmen zur Stabilisierung und Fokussierung des Unternehmens entfalteten die erhoffte positive Wirkung.

Dividendenausschüttungen in den Jahren 2019 und 2020, stetig wachsende Stromkundenzahlen, eine verlässlich wachsende Projektpipeline, eine technische Verfügbarkeit der Bestandsanlagen auf sehr hohem Niveau, abgeschlossene Stromlieferverträge (PPAs) in Finnland und die Erweiterung des Geschäftsmodells auf Photovoltaik sind beispielhaft als Punkte der Erfolgsgeschichte der noch jungen Prokon eG zu nennen.

5 Jahre Prokon-Genossenschaft bedeuten 1826 Tage Engagement im Bereich der Energiewende und des Klimaschutzes. Wir blicken optimistisch in die Zukunft und wollen uns auch in den nächsten Jahren, gemeinsam mit unseren fast 40.000 Mitgliedern, für diese Ziele einsetzen. Lassen Sie uns auch in den kommenden Jahren „Energie.Gemeinsam.Leben.“