13. Januar 2023

Macht der Schall von Windenergieanlagen etwa krank?

Gegner von Windkraftprojekten behaupten immer wieder: Der von den Anlagen erzeugte Schall macht krank. Doch trotz intensiver Forschung in vielen Studien konnte nirgends eine schädigende Schallwirkung nachgewiesen werden – an der Behauptung ist nichts dran. Direkte physische Beeinträchtigungen sind nicht messbar, höchstens psychische – hervorgerufen durch die Ablehnung der unerwünschten Technik.

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Die Rotoren der Windenergieanlagen erzeugen, ähnlich wie Meeresbrandung oder fahrende Autos, Schall mit sehr niedrigen Frequenzen, sogenannten Infraschall. Diese tiefen Töne unterhalb einer Frequenz von 20 Hertz können Menschen normalerweise nicht hören. „Messungen zeigen, dass der Infraschall von Windenergieanlagen deutlich unter der Hör- und Wahrnehmungsschwelle liegt“, schreiben die Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt: „Dies gilt selbst im Nahbereich von Anlagen.“

Je tiefer ein Ton ist, desto größer muss die Lautstärke sein, um vom menschlichen Ohr wahrgenommen werden zu können. Die von den Rotoren ausgehenden Geräusche bleiben jedoch stets leise. Doch obwohl keine gesundheitlichen Schäden registriert wurden, nehmen Windparkbetreiber und Behörden das Thema ernst. Beispielsweise wurden in einigen Bundesländern die Mindestabstände zwischen Windenergieanlagen und Bebauung erhöht. Und die Turbinenhersteller forschen an geräuscharmen Rotorblättern und neuen rotorfreien Vortex-Turbinen.