10 Jahre Prokon-Strom – eine Erfolgsgeschichte
Fast heimlich, still und leise beging der Energiehandel bei Prokon zum Jahreswechsel sein 10-jähriges Jubiläum. Die Energiekrise lässt allen Beteiligten jedoch aktuell keine Zeit zum Feiern, denn schließlich gilt es, innerhalb kürzester Zeit eine Strom- und Gaspreisbremse technisch umzusetzen.
Frank Kalliora, Achim Vogt und Ulf Güstrau (v. l.) sind das Team rund um Beschaffung, Vertrieb und Marketing im Energiehandel
Am 1. Januar 2013 hat Prokon erstmals Haushaltskunden mit Ökostrom beliefert. Zum Start waren 2.083 Kundinnen und Kunden dabei. Der Energieerzeuger stieg damit auch in die Energieversorgung ein. Rund ein Drittel der Kundinnen und Kunden aus der Anfangszeit, genauer gesagt 632, sind Prokon-Strom übrigens bis heute treu geblieben.
2013: Geschäftsmodell
Die Überlegung, sich als Energieversorger am Markt zu positionieren, war 2012 gereift und die logische Schlussfolgerung und Weiterführung der auf erneuerbare Energien ausgerichteten Unternehmensphilosophie. „Wenn wir schon grünen Strom erzeugen, warum beliefern wir dann nicht auch gleich nachhaltig orientierte Menschen mit grünem Strom?“, fragten sich die damaligen Entscheidungsträger.
Gesagt, getan: Philip Hogrebe, Grafiker bei Prokon, gestaltete ein Logo, und die IT-Abteilung entwickelte ein eigenes Kunden- und Abrechnungssystem, das bis März 2022 erfolgreich im täglichen Einsatz war.
„Das war schon eine Herkulesaufgabe, die wir mit unseren damaligen Bordmitteln erfolgreich umgesetzt haben“, erinnert sich Kay Brandt, IT-Teamleiter bei Prokon.
Die Insolvenz des Unternehmens unterbrach 2014/5 das stetige Kundenwachstum (2014 gab es rund 50.000 Stromkunden) und stellte den Energiehandel vor große Herausforderungen. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meisterten sie mit viel Engagement, und es gelang schließlich, den Energiehandel in die neu gegründete Genossenschaft zu integrieren.
2017: Neustart mit Ökostrom
Die Reset-Taste wurde im Jahr 2017 gedrückt: neues Logo, neuer Internet-Auftritt, Online-Tarifstrecke und Sichtbarkeit auf Vergleichsportalen. Das ok-power-plus-Zertifikat und der TÜV Nord bescheinigten dem Stromprodukt von Prokon eine 100%ige Ökostromqualität. „Wir erzeugen immer mindestens so viel Ökostrom mit unseren eigenen Anlagen, wie unsere Kundinnen und Kunden verbrauchen“: Diese Selbstverpflichtung hatte sich der Energiehandel von Beginn an auf seine Fahnen geschrieben, um einen echten Mehrwert für das Klima zu schaffen.
Seit dem 1. Januar 2021 gibt es direkte Lieferverträge mit Prokon-Windparks. Damit hat Prokon-Windstrom ein Alleinstellungsmerkmal am deutschen Ökostrom-Markt: Alle Kundinnen und Kunden erhalten Strom aus Windparks ihres Versorgers.
Ulf Güstrau (zweite Person von rechts) aus dem Energiehandel blickt auf 10 Jahre Prokon Strom zurück.
Hier auf der Generalversammlung 2018 in Neumünster.
Permanente Modernisierung
Seit 2022 nutzt Prokon die „Powercloud“, eines der führenden Kundenverwaltungssysteme der Energiebranche, und bietet ein digitales Kundenportal. Auch im zehnten Jahr des Bestehens gab es daher keine Atempause. Alle Stromverträge mussten in ein neues Abrechnungssystem migriert werden. Außerdem gilt es nach wie vor, die Energiekrise mit ihren exorbitant gestiegenen Preisen zu managen. Das gesamte Team ist derzeit mit der Umsetzung der Strom- und Gaspreisbremse beschäftigt, worunter das aktuelle Tagesgeschäft natürlich nicht leiden darf.
Ein erster Meilenstein: Alle Kundinnen und Kunden haben pünktlich ihre Anschreiben zu den Energiepreisbremsen erhalten. Als „Kapitän“ steuert Abteilungsleiter Frank Kalliora mit seiner Mannschaft auch durch diese stürmische See und hofft in absehbarer Zeit wieder auf einen ruhigeren Wellengang – und darauf, viele Mitglieder als neue Stromkundinnen und -kunden begrüßen zu können.
Windstrom für alle
Die Situation an den Energiemärkten normalisiert sich: Prokon bietet daher auch Neukunden den Prokon-Windstrom ab sofort wieder an. Spontane und starke Preissenkungen unterhalb des Preisbremsenniveaus sind aufgrund der langfristigen Beschaffungsstrategie von Prokon noch nicht möglich. Obwohl der ausgezeichnete Windstrom „direkt vom Erzeuger“ ziemlich einmalig im Markt ist, ist eine echte Wechselstimmung daher noch nicht zu erwarten. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Preise mittelfristig weiter fallen werden.